Wie alles kam. Roman meiner Kindheit. Paul Maar liest in seiner Heimatstadt

Eindrücke von der Paul-Maar-Lesung in Schweinfurt, 14. Mai 2025

Am 14. Mai 2025 fand im Leopoldina-Saal des Friedrich-Rückert-Baus, einem historischen Kino-Saal aus den 1950er Jahren mit Retro-Charme, eine denkwürdige Abendveranstaltung statt: Der renommierte Kinderbuchautor und Illustrator Paul Maar, geboren 1937 in Schweinfurt, kam zu einer Lesung in seine Heimatstadt zurück. Eingeladen hatte das Stadtarchiv und der Kunstverein Schweinfurt anlässlich der derzeit in der Kunsthalle Schweinfurt gezeigten Hommage-Ausstellung „Paul Maar - Das Sams kommt“.

In dem mit 177 Zuhörern bis auf den letzten Platz ausgebuchten Veranstaltungsaal des Stadtarchivs las Paul Maar aus seinem 2020 erschienen, autobiographischen Roman „Wie alles kam“. Im Publikum befanden sich auch einige seiner ehemaligen Schulkameraden und Bekannten.

Der heute wohl bekannteste noch lebende Schweinfurter lud sein Publikum zu einer Zeitreise zurück in seine Kindheit und Jugend in der Kugellagerstadt ein. Er erzählte lebendig und humorvoll von seinen Erfahrungen in der vom Krieg schwer zerstörten Stadt. Maars Eltern lebten damals im sogenannten Vogelschuss, der Gegend zwischen Friedhof und altem Brauhausareal. Dabei erinnerte er an seine Schulzeit an der Schillerschule und später an der Oberrealschule (dem heutigen Humboldt-Gymnasium). Begleitet wurde die Lesung von authentischen Fotografien und archivalischen Lebenszeugnissen des Autors aus seiner Schweinfurter Zeit.

Besonders bewegend waren seine Schilderungen der Zeit bei seinen Großeltern in Obertheres, wo er 1945 den Einmarsch der US-Amerikaner miterlebte – einschließlich des magischen Moments, in dem ihm ein amerikanischer Soldat die erste Schokolade seines Lebens schenkte. Auch seine unterfränkische Mundart, die ihn lebenslang begleitete, sorgte für viele heitere Episoden.

Zum Abschluss bedankte sich Paul Maar herzlich bei seiner Vaterstadt und zeigte sich gerührt vom großen Interesse. Es bildete sich eine lange Schlange begeisterter Gäste, die sich ein Autogramm oder eine persönliche Widmung sichern wollten – ein würdiger Ausklang und ein gelungenes Wiedersehen.

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