Stadtgeschichte

Erste Ansiedlung bis zum ersten Stadtverderben

spätes 7. Jh. durch archäologische Funde belegte spätmerowingische Siedlung zwischen Marienbach- und Höllental.
791 Erste urkundliche Erwähnung des Namens "Schweinfurt": Hiltrih übereignet seinen "in Suuinfurtero marcu" gelegenen Besitz mit Ausnahme einer Hube dem Kloster Fulda (12. September).
941 Mit Markgraf Berthold wird das erste Glied des Hauses der Markgrafen von Schweinfurt genannt.
1003 Nach Niederschlagung der Empörung des Markgrafen Hezilo gegen Kaiser Heinrich II. (Schweinfurter Fehde) wird die markgräfliche Burg auf dem Peterstirnberg bei Schweinfurt entfestigt.
vor 1015 In der Markgrafenburg wird ein Nonnenkloster gestiftet, das später in ein Mönchskloster umgewandelt wird.
12. Jh. Entstehung der Reichsstadt westlich der ursprünglich markgräflichen Siedlung.
1234 In einem Mandat König Heinrichs (VII.) sind Beamte des Reichs und eine Münze in Schweinfurt bezeugt (21. November).
um 1250 Erstes Stadtverderben: Zerstörung der Reichsstadt Schweinfurt in einer Fehde zwischen den Grafen von Henneberg und dem Fürstbischof von Würzburg;

Wiederaufbau nach dem ersten Stadtverderben bis zum Zweiten Stadtverderben

1254 Erwähnung der Zerstörung der Stadt und der Reichsstadteigenschaft in einer Urkunde König Wilhelms v. Holland (09. Januar).
1263 Das Mönchskloster in der ehemaligen markgräflichen Burg wird in eine Kommende des Deutschen Ordens umgewandelt.
1282 König Rudolf v. Habsburg schlichtet einen Streit zwischen der Reichsstadt und dem Deutschen Orden. Erstmals sind in dieser Urkunde die Stadt und ihre Bürger als politisch handelnde Subjekte und der Vogt als Vertreter des königlichen Stadtherrn fassbar (28. April).
1309 König Heinrich VII. verpfändet Schweinfurt an den Grafen von Henneberg.
1354 Der Bischof von Würzburg erwirbt eine Hälfte der Pfandschaft.
1361/62 Schweinfurt löst selbst eine Hälfte der Pfandschuld des Reiches ein und erhält von Kaiser Karl IV. dafür wertvolle Privilegien, welche die Gerichtshoheit der Stadt, das Satzungsrecht, das Selbstergänzungsrecht des Rates, die freie Wahl des Reichsamtmanns und die Verpfändungsfreiheit beinhalten.
1385/86 Schweinfurt löst die zweite Hälfte der Pfandschuld ein und tritt dem Schwäbisch-Fränkischen Städtebund bei.
1397 König Wenzel erteilt der Stadt wertvolle Privilegien zur Nutzung des Mains.
1436 Erwerb des Dorfes Oberndorf;
1437 Erwerb der Besitzungen des Deutschen Ordens einschließlich der Dörfer Zell und Weipoltshausen;
1443 Blutbannverleihung durch König Friedrich III.
1446/50 Erster Aufruhr der Bürgerschaft gegen den Rat ("Ratsverstörung");
1513/14 Zweiter Aufruhr ("Aufruhr in der Gemeinde") und Aufrichtung eines neuen Verfassungsstatuts;
1542 Schweinfurt schließt sich der Reformation an.
1554 Besetzung der Stadt durch Markgraf Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach und Zweites Stadtverderben im Zweiten Markgräfler Krieg.

Wiederaufbau der Stadt bis zum "Schweinfurter Grün"

1554-1615 Wiederaufbau der Stadt.
1568/70 Abschluss der Entwicklung der reichsstädtischen Autonomie durch Privilegien Kaiser Maximilians II.: freie Wahl des Reichsvogtes aus den Reihen der Bürgerschaft und Privilegium de non appellando.
1570-72 Bau des Rathauses (Baumeister: Nikolaus Hofmann aus Halle a. d. Saale).
1609 Schweinfurt tritt der Protestantischen Union bei.
1620 Erwerb des Dorfes Madenhausen. 
1625-50 Wiederholte Besetzung durch kaiserliche und schwedische Truppen im 30 jährigen Krieg.
1652 Die vier Ärzte Johann Laurentius Bausch, Johann Michael Fehr, Georg Balthasar Wohlfarth und Georg Balthasar Metzger gründen in Schweinfurt die Academia Naturae Curiosorum, die heutige Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften.
1777 Johann Martin Schmidt nimmt die Produktion von Bleiweiß auf.
1788 Der Dichter und Orientalist Friedrich Rückert wird in Schweinfurt geboren.
1796-1801 Die Stellung eines Truppenkontingents und die mehrfache Besetzung durch französische Truppen in den Revolutionskriegen ruinieren Schweinfurt.
1802 Schweinfurt fällt im Zuge des Reichsdeputationshauptschlusses an Kurpfalz-Baiern.
1810 Schweinfurt kommt zum Großherzogtum Würzburg.
1814 Schweinfurt fällt wieder an das Königreich Bayern.
1814 Beginn der Produktion des "Schweinfurter Grüns" durch Wilhelm Sattler.

Straßenbeleuchtung bis zur Zerstörung im Zweiten Weltkrieg

1819 Straßenbeleuchtung durch Öllaternen.
1827 Errichtung der ersten bayerischen Zuckerfabrik „Sattler, Engelhard & Cie“.
1832-1880 Abbruch der Stadttore.
1852 Anschluss ans Eisenbahnnetz.
1853 Erfindung eines Tretkurbelfahrrades durch Philipp Moritz Fischer.
1857 Erbauung der Gasfabrik und Einführung der Gasbeleuchtung.
1862 Erste Wasserleitung.
1874 Errichtung des neuen Rangier- und Zentralbahnhofes auf Oberndorfer Markung.
1883 Erfindung der Kugelschleifmaschine durch Friedrich Fischer, Geburtsstunde der Schweinfurter Wälzlagerindustrie.
1890 Gründung der Kugellagerfabrik von Fries & Höpflinger.
1895 Gründung der Firma Fichtel & Sachs.
1903 Ernst Sachs erfindet die Torpedo-Freilaufnabe.
1909 Georg Schäfer übernimmt die Firma Kugelfischer.
1919 Eingemeindung Oberndorfs.
1929 Gründung der Vereinigten Kugellagerfabriken AG (VKF, seit 1953 SKF).
1933 Machtergreifung der Nationalsozialisten: Ende des demokratisch gewählten Stadtrates.
1933 Eröffnung des Ernst-Sachs-Bades (Architekt: Roderich Fick).
1936 Eröffnung des Willy-Sachs-Stadions.
1943-45 Schweinfurt wird im Zweiten Weltkrieg schwer zerstört und im April 1945 von amerikanischen Truppen besetzt.

Wiederaufbau der Stadt bis zur Eröffnung des Theaters

ab 1945 Wiederaufbau der Stadt und Planung der neuen Stadtteile Bergl (1951) und Steinberg/Hochfeld (1952).
1946 Erste freie Stadtratswahlen seit 1933.
1951 Stadtteil Bergl.
1952 Stadtteil Steinberg/Hochfeld.
1954 Grundsteinlegung des neuen Rathauses.
1954 Gedenkjahr "Zerstörung und Wiederaufbau in sieben Jahrhunderten" in Erinnerung an die urkundliche Erwähnung der Reichsstadteigenschaft und des ersten Stadtverderbens 1254 an das zweite Stadtverderben 1554 und den Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg.
1958 Eröffnung des Sommerbades.
1961 Städtepartnerschaft mit Motherwell (Schottland).
1961 Stiftung des Carus-Preises.
1961 Errichtung der Wasserspiele in den Wehranlagen.
1962 Einweihung des Friedrich-Rückert-Baues mit Volkshochschule, Stadtarchiv und –bibliothek und Jugendzentrum.
1962 Beginn des Ausbaus des Wildparks an den Eichen mit Freizeitanlagen und Tiergehegen im Stadtwald.
1963 Einweihung des neuen Mainhafens: "Sprung über den Main".
1963 Stiftung des Friedrich-Rückert-Preises;
1964 Städtepartnerschaft mit Châteaudun (Frankreich).
1966 Eröffnung des Theaters der Stadt (Architekt: Erich Schelling).

Fachhochschule bis zum Abschluss der Sanierung der "Südlichen Altstadt"

1971 Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt.
1972 Anlage des Stadtteils Haardt.
1972 Anlage des Stadtteils Deutschhof.
1974 Bildungszentrum West.
1975 Fußgängerzone Lange Zehntstraße –  Keßlergasse – Markt.
1979 Umzug der Stadtbücherei ins Zentrum am Marienbach.
1979 Städtepartnerschaft mit Seinäjoki (Finnland).
1979 Förmliche Festlegung des ersten Sanierungsgebiets "Altstadt – Teilbereich Süd".
1980 Stadtratsbeschluss zur Neuorganisation der Städtischen Sammlungen.
1981 Einweihung des neuen Leopoldina-Krankenhauses.
1982 Fußgängerzone Spitalstraße.
1982 Sanierung des südlichen Altstadtrings.
1984 Anlage des Stadtteils Eselshöhe.
1986 Fußgängerzone Metzgergasse.
1988 Neugestaltung des Postplatzes.
1988 Grünanlage Philosophengang mit Instandsetzung der historischen Stadtbefestigung.
1988 Erster Spatenstich für das Gemeinschaftskraftwerk (GKS).
1989 Neubau der Musikschule eingeweiht.
1989 Stadtratsbeschluss zur Gründung eines Museums für die Sammlung Georg Schäfer.
1990 Abschluss der Sanierung der "Südlichen Altstadt", Übergabe des in Stand gesetzten Schrotturms mit Bürgerhaus.

1200-Jahrfeier bis heute

1991 1200-Jahrfeier.
1991 Eröffnung der Bibliothek Otto Schäfer (Museum Otto Schäfer – Museum für Buchdruck, Graphik und Kunsthandwerk).
1992 Fußgängerzone Rückert-/Brückenstraße.
1992/1993 schwere Strukturkrise der Großindustrie.
1993 Stadtratsbeschluss zur Umgestaltung des Rossmarktes.
1994 GRIBS Gründer-, Innovations- und Beratungszentrum Schweinfurt.
1994 Inbetriebnahme des Gemeinschaftskraftwerks Schweinfurt (GKS).
1995 Ausweisung des Industrie- und Gewerbeparks Maintal.
1996 Der Freistaat Bayern stellt 28 Millionen DM aus den Privatisierungserlösen für den Bau des Museums Georg Schäfer zur Verfügung.
1997 Abschluss der Umgestaltung des Rossmarktes.
1998 Umwandlung des Leopoldina Krankenhauses in eine gGmbH, erste Firmenansiedlung im Industrie- und Gewerbepark Maintal, Baubeginn des Museums Georg Schäfer.
1999 Architektenwettbewerb zur Neugestaltung der Maininsel.
2000 Eröffnung des Museums Georg Schäfer.
2002 Eröffnung von Konferenzzentrum und Hotel Mercure auf der Maininsel.
2005 Eröffnung des sanierten und um eine Schwimmhalle erweiterten Sommerbades als Silvana-Bad.
2006 Baubeginn der Kunsthalle im Ernst-Sachs-Bad, neuer Bahnhaltepunkt „Schweinfurt – Mitte“.
2007 Baubeginn der Stadtgalerie mit Umgestaltung der angrenzenden Straßen und Plätze zur Anbindung an die Innenstadt (Schillerplatz, Jägersbrunnen).
2007 Eröffnung der Stadtbücherei im Ebracher-Hof.
2007 Abschluss der Sanierungsmaßnahmen an den Unteren Wallanlagen mit Mittelalterfest.
2008 Bau des neuen Jugendgästehauses am Main als erste Maßnahme der Umgestaltung der Promenade als Öffnung der Stadt hin zum Fluss.
2009 Fertigstellung „Umbau westliche Innenstadt“, Eröffnung der Stadtgalerie Schweinfurt, Eröffnung des Jugendgästehauses Schweinfurt, Eröffnung der Kunsthalle Schweinfurt im ehemaligen Ernst-Sachs-Bad, Einzug der Volkshochschule im Neubau der SWG am ehemaligen Spitaltor unter Einbeziehung der freigelegten ehemaligen Spitaltorbrücke, Sanierung der anschließenden Stadtmauer (Jungfernkuss), Baubeginn „Gesundheitspark“.
2011 Umgestaltung des Alten Friedhofes, Einweihung des neuen Campus II der Fachhochschule für angewandte Wissenschaften.
2012 50-jähriges Jubiläum der Städtepartnerschaft mit North Lanarkshire/ Schottland, Bekanntgabe Abzug US-Army, Bayerischer Städtetag in Schweinfurt, Faustball-Europameisterschaft in Schweinfurt.
2013 Eröffnung der Parkgarage Kunsthalle, Bayerische Landesausstellung „Main und Meer“, Eröffnung der Wissenswerkstatt, Vorstellung der Pläne zur Errichtung eines i-Campus der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt.