Schöpf-Bibliothek
Juristische Bibliothek des aus Schweinfurt gebürtigen Tübinger Rechtsgelehrten Wolfgang Adam Schöpf (1679-1770)
Schöpf, geboren 1679 als Sohn des Schweinfurter Bürgermeisters und späteren Reichsvogtes Wolfgang Adam Schöpf, studierte an der Universität Tübingen, wirkte als Assessor am Württembergischen Hofgericht und als Professor an der juristischen Fakultät der Tübinger Universität, deren Senior er 1746 wurde.
Als er 1770 starb, hinterließ er eine große juristische Bibliothek, die als eigene Abteilung der Stadtbibliothek aufgestellt wurde: 1255 Titel in 931 Bänden, dazu 157 Bände mit ca. 6500 juristischen Dissertationen.
In Schöpfs Bibliothek sind viele Autoren der frühneuzeitlichen Rechtswissenschaft , die sich seit der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert (unter Aufgabe der traditionelle Zweiteilung in kanonisches und römisches Recht) in drei Richtungen entfaltete: Zivilrechtswissenschaft (usus modernus), Reichspublizistik (ius publicum) und klassisches Natur-/Völkerrecht.
Die wichtigsten Autoren in der Schöpf-Bibliothek:
- Usus modernus: Benedikt Carpzov (1595-1666), Johann Brunnemann (1608-1672), David Mevius (1609-1670), Wolfgang Adam Lauterbach (1618-1678), Georg Adam Struve (1619-1692), Samuel Stryk (1640-1710), Justus Henning Böhmer (1674-1749), Johann Gottlieb Heineccius (1681-1741), Augustin Leyser (1683-1752)
- Deutsche Reichspublizistik: Dietrich Reinkingk (1590-1664), Johannes Limnaeus (1592-1663), Hippolithus à Lapide (1605-1678), Hermann Conring (1606-1681), Samuel Pufendorf (1632-1694), Johann Jakob Moser (1701-1785), Johann Stephan Pütter (1725-1807)
- Klassisches Naturrecht: Johannes Althusius (1557-1638), Hugo Grotius (1583-1645), Samuel Pufendorf (1632-1694), Christian Thomasius (1655-1728).